Alpine Helden der Berge
Sie sind zur Stelle, wenn sich Wanderer verirren, Biker stürzen, Gleitschirmflieger sich verhedderen oder Menschen in den Bergen vermisst werden.
Bergwacht Pfronten - ehrenamtlich für uns im Einsatz
45 Mal sind sie im vergangenen Jahr ausgerückt - im Sommer wie im Winter, bei Tag und bei Nacht. Alles ehrenamtlich. Ihr Einsatzgebiet: Das gesamte Pfrontener Tal mit den umgebenden Bergen bis zu den Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg. Nebenbei unterstützen sie auch zahlreiche Sportveranstaltungen im Ort, wie zum Beispiel den MTB Marathon in Pfronten.
Die richtige Ausbildung ist wichtig
Um Menschen aus alpinem, unwegsamen Gelände zu bergen und sie versorgen zu können, bis die Rettungssanitäter übernehmen, dafür braucht es einiges an Wissen, Erfahrung und vor allem viel Übung. Deshalb stehen im Frühjahr zehn theoretische und praktische Einheiten für die Bergwachtler an, wo sie u.a. ihr medizinisches Wissen auffrischen und den Ernstfall simulieren. Ein Proband wird dazu in den Bergen "ausgesetzt" und muss nach einem vorgegebenen Plan geborgen werden.
Bergrettung früher und heute
Zum Glück hilft moderne Technik heute den Bergrettern bei ihren Einsätzen. Früher war die Arbeit noch viel mühsamer: Nicht nur die Kleidung aus Strickpullovern und Wollhosen musste jedem Wetter trotzen. Die Ausrüstung aus selbstgezimmerten Schlitten und metallenen Gebirgstragen war sperrig und schwer. Die Verständigung ohne Handy und Funk - kaum vorstellbar, wie es die Retter schafften, Menschen aufzufinden und zu bergen. Trotzdem ist Bergrettung auch heute ein Knochenjob und emotional sehr anstrengend - daran hat sich nichts geändert.
Der Einsatzbereich ist vielfältig
Egal ob in der Luft oder am Boden, die Bergwacht hilft überall. Wer sich aus dem Hubschrauber abseilt, braucht eine Spezialausbildung, ebenso für den Einsatz an Seilbahnen, Sesselliften oder in Höhlen. Hundeführer üben mit ihren Rettungshunden die Suche von Verschütteten oder Vermissten.
Die Einsätze werden nicht weniger
Immer mehr Menschen begeistern sich für's Wandern, Bergsteigen oder Klettern in den Allgäuer Alpen. Das bedeutet auch mehr Einsätze für die Bergretter.
"Meist sind wir im Einsatz, weil Wanderer erschöpft sind oder sich etwas verstaucht oder gebrochen haben", meint Franz Dopfer, der seit März 2017 Bereitschaftsleiter der Pfrontener Bergwacht ist. "Die Leute sind oft schon gesundheitlich vorbelastet und überschätzen sich. Dabei gibt es in Pfronten so viele schöne Wanderwege, die auch von Ungeübten problemlos gegangen werden können."
Gute Vorbereitung ist wichtig
Immer wieder erleben Franz Dopfer und sein Team, dass die Wanderer mit schlechtem Schuhwerk und unpassender Kleidung unterwegs sind. "Hier in den Bergen muss man einfach damit rechnen, dass das Wetter schnell wechseln kann. Außerdem sollte jeder seine Tour gut planen und sich nicht so viel vornehmen.
Was es bedeutet, Bergretter zu sein
Im Wochenrhythmus haben die Mitglieder, zu denen übrigens acht Frauen gehören, Bereitschaft und werden per Funk alarmiert, wenn jemand in Not geraten ist. Obwohl der Dienst zeitaufwendig und die Ausbildung intensiv ist, interessieren sich auch junge Leute für das Ehrenamt. Voraussetzung ist, dass die Anwärter bereits im alpinen Gelände klettern und Ski fahren können.
Auch der Naturschutz spielt eine große Rolle
Wichtiger Teil der Ausbildung ist der Naturschutz in den Bergen. Ein Bergwachtler sollte geschützte Pflanzen und die Schutzgebiete der Tiere kennen.
Früher gab es noch einen Wachdienst, damit keiner Enzian, Frauenschuh oder Knabenkraut, eine Allgäuer Orchideenart, klaut und an Blumenläden verkauft. Heute setzt man darauf, dass die Wanderer wissen, wie gefährdet viele Arten sind und dass sie im heimischen Garten sowieso nicht gedeihen würden.
Text und Fotos: Ingrid Rösner
Autorentipp
Hut ab vor so viel Engagement im Ehrenamt! Dank euch werden die Berge sicherer. Trotzdem sollte jeder Outdoorsportler auf seine eigene Sicherheit achten und immer dem Risiko entsprechend agieren.
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